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Die Kraft der Empfindung

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Die Kraft der Empfindung

Wie unser Nervensystem auf Gefühle, Berührung und Bewegung reagiert

Viele Menschen verlieren im Laufe der Zeit den Zugang zu ihren eigenen Empfindungen – besonders dann, wenn Schmerzen, innere Unruhe oder Dauerstress zum Alltag gehören. Doch genau diese feine Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle für Heilung und innere Balance. Unser Nervensystem ist kein starrer Apparat, sondern ein lebendiger Resonanzraum, der auf alles reagiert, was wir fühlen, denken, berühren und erleben.

Um Schmerz und Angst zu lindern, kann es helfen, den Kontakt zu den eigenen Gefühlen aufzubauen – und eine Sprache für das zu finden, was in uns vorgeht. So entsteht ein neuer Umgang mit intensiven inneren Zuständen – und oft auch der erste Schritt zurück zu Selbstwirksamkeit, Ruhe und Verbundenheit.

Mehr als Leitungen: Wie unsere Nerven Signale verarbeiten
 
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie stark unsere Nerven auf innere Zustände und äußere Impulse wie Berührung oder Bewegung reagieren. Früher glaubte man, Nerven wären einfach Leitungen, die Signale wie elektrische Drähte vom Körper ins Gehirn transportieren. Heute wissen wir: Nerven sind hochdynamische Informationsverarbeiter. Sie sind eingebettet in ein chemisches Milieu, das ihre Aktivität beeinflusst – zum Beispiel durch Hormone, Entzündungsstoffe oder neurochemische Botenstoffe. Wenn ich etwas berühre, wird nicht nur ein Signal weitergeleitet – auch mein innerer „chemischer Zustand“ entscheidet darüber, wie diese Information verarbeitet wird.

Beispiele:

- Immunzellen kommunizieren direkt mit Nerven – insbesondere bei chronischen Schmerzen.
Entzündungsstoffe entlang der gesamten Nervenbahn (nicht nur an der Reizstelle) können die Empfindlichkeit erhöhen.

- Auch Stresshormone wie Cortisol verstärken Schmerz- und Angstempfindungen.

- Bewegungsmangel reduziert antientzündliche Botenstoffe, während Bewegung genau diese fördert.

Das bedeutet: Unsere alltäglichen Zustände – Bewegung, Emotion, Ruhe, sozialer Kontakt – beeinflussen direkt, wie unser Nervensystem Informationen verarbeitet.

Long Covid Behandlung in Aarau

Drei Nervensysteme im Dialog: Kopf, Herz, Bauch

Wir haben nicht nur ein „Gehirn im Kopf“. Unser Herz und unser Darm enthalten eigene Nervensysteme, die mit dem Gehirn in ständigem Austausch stehen. Das sogenannte „Bauchgehirn“ (enterisches Nervensystem) umfasst rund 100 Millionen Nervenzellen – mehr als im Rückgrat.

Neben dem Vagusnerv, der als zentrale Verbindung Informationen vom Bauch an das Gehirn überträgt, gibt es auch außerhalb des zentralen Nervensystems weitere Zellen und Reize, die dieses beeinflussen. Emotionale Zustände entstehen oft zuerst im Körper, bevor sie im Kopf ankommen – und beeinflussen dann erneut unseren Körper.

Gerade bei chronischen Schmerzen zeigt sich, wie stark diese körperlich-emotionalen Wechselwirkungen sind. Gefühle wie Angst, Überforderung oder Scham können körperliche Spannungen verstärken – und umgekehrt kann anhaltender Schmerz emotionale Zustände wie Traurigkeit oder Rückzug auslösen. Wenn wir lernen, die Signale aus Bauch, Herz und Kopf besser zu verstehen, entsteht die Möglichkeit, diesen Kreislauf bewusst zu beeinflussen.

Wege zu mehr Selbstregulation: Vier bewährte Strategien

1. Bewegung als Medikament
Jede Form von regelmäßiger Bewegung fördert die Ausschüttung von antientzündlichen Stoffen wie Interleukin-10 und reguliert das vegetative Nervensystem. Selbst kleine Schritte helfen: Treppe statt Lift, Spaziergang statt Bildschirm.

2. Positive Emotionen kultivieren
Gefühle wie Liebe, Dankbarkeit oder Ehrfurcht setzen neurochemische Botenstoffe frei (z. B. Oxytocin), die schmerzhemmend wirken und das Nervensystem beruhigen. Führe ein Dankbarkeitstagebuch oder plane regelmäßig Zeit für inspirierende Begegnungen ein.

3. Soziale Sicherheit
Menschen sind soziale Wesen. Zeit mit vertrauten, wohlwollenden Menschen aktiviert das Social Engagement System (Stephen Porges, Polyvagal-Theorie), schütten Wohlfühl Hormone wie Oxytocin aus und reguliert Angst und Anspannung auf neurophysiologischer Ebene.

4. Guter Schlaf = tiefe Regeneration
Im Tiefschlaf reinigt das glymphatische System dein Gehirn. Schlafmangel fördert Überempfindlichkeit und emotionale Labilität. Schlafe 7–9 Stunden in einem dunklen, ruhigen Raum und verzichte abends auf zu viel Bildschirmzeit.

Wenn du lernen möchtest, wie du dein Nervensystem mit einfachen Mitteln beruhigen kannst, begleite ich dich gerne – in meiner Praxis oder in einem meiner Seminare.

Speziellen Dank an Steve Haines welcher immer wieder eindrücklich zeigt, wie sich dieses neue Verständnis des Nervensystems in die Craniosacralarbeit integrieren lässt. 

Fazit: Sensibilität als Ressource
 

Unsere Empfindsamkeit ist keine Schwäche, sondern eine Ressource. Sie zeigt, dass unser Nervensystem lebendig auf die Welt reagiert. Es nimmt nicht nur Bedrohung oder Schmerz wahr, sondern auch die Signale von Liebe, Verbindung, tiefer Ruhe und regelmäßiger Bewegung. Diese positiven Impulse eröffnen uns neue Wege aus chronischem Schmerz, Angst und Entzündung – hin zu mehr Gesundheit, innerer Ruhe und einem neuen, sanfteren Umgang mit Schmerz.

Je besser wir lernen, mit dieser Sensitivität umzugehen, desto eher entdecken wir Zugänge zu mehr Verbundenheit, Vitalität und Gelassenheit. Denn das Nervensystem ist kein starrer Reiz-Reaktions-Apparat, sondern ein Resonanzraum, der auf die Qualität unserer inneren und äußeren Welt antwortet.

Wie unser Nervensystem auf Gefühle, Berührung und Bewegung reagiert

Viele Menschen verlieren im Laufe der Zeit den Zugang zu ihren eigenen Empfindungen – besonders dann, wenn Schmerzen, innere Unruhe oder Dauerstress zum Alltag gehören. Doch genau diese feine Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle für Heilung und innere Balance. Unser Nervensystem ist kein starrer Apparat, sondern ein lebendiger Resonanzraum, der auf alles reagiert, was wir fühlen, denken, berühren und erleben.

Um Schmerz und Angst zu lindern, kann es helfen, den Kontakt zu den eigenen Gefühlen aufzubauen – und eine Sprache für das zu finden, was in uns vorgeht. So entsteht ein neuer Umgang mit intensiven inneren Zuständen – und oft auch der erste Schritt zurück zu Selbstwirksamkeit, Ruhe und Verbundenheit.

Mehr als Leitungen: Wie unsere Nerven Signale verarbeiten
 
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie stark unsere Nerven auf innere Zustände und äußere Impulse wie Berührung oder Bewegung reagieren. Früher glaubte man, Nerven wären einfach Leitungen, die Signale wie elektrische Drähte vom Körper ins Gehirn transportieren. Heute wissen wir: Nerven sind hochdynamische Informationsverarbeiter. Sie sind eingebettet in ein chemisches Milieu, das ihre Aktivität beeinflusst – zum Beispiel durch Hormone, Entzündungsstoffe oder neurochemische Botenstoffe. Wenn ich etwas berühre, wird nicht nur ein Signal weitergeleitet – auch mein innerer „chemischer Zustand“ entscheidet darüber, wie diese Information verarbeitet wird.

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Beispiele:

- Immunzellen kommunizieren direkt mit Nerven – insbesondere bei chronischen Schmerzen.
Entzündungsstoffe entlang der gesamten Nervenbahn (nicht nur an der Reizstelle) können die Empfindlichkeit erhöhen.

- Auch Stresshormone wie Cortisol verstärken Schmerz- und Angstempfindungen.

- Bewegungsmangel reduziert antientzündliche Botenstoffe, während Bewegung genau diese fördert.

Das bedeutet: Unsere alltäglichen Zustände – Bewegung, Emotion, Ruhe, sozialer Kontakt – beeinflussen direkt, wie unser Nervensystem Informationen verarbeitet.

Drei Nervensysteme im Dialog: Kopf, Herz, Bauch

Wir haben nicht nur ein „Gehirn im Kopf“. Unser Herz und unser Darm enthalten eigene Nervensysteme, die mit dem Gehirn in ständigem Austausch stehen. Das sogenannte „Bauchgehirn“ (enterisches Nervensystem) umfasst rund 100 Millionen Nervenzellen – mehr als im Rückgrat.

Neben dem Vagusnerv, der als zentrale Verbindung Informationen vom Bauch an das Gehirn überträgt, gibt es auch außerhalb des zentralen Nervensystems weitere Zellen und Reize, die dieses beeinflussen. Emotionale Zustände entstehen oft zuerst im Körper, bevor sie im Kopf ankommen – und beeinflussen dann erneut unseren Körper.

Gerade bei chronischen Schmerzen zeigt sich, wie stark diese körperlich-emotionalen Wechselwirkungen sind. Gefühle wie Angst, Überforderung oder Scham können körperliche Spannungen verstärken – und umgekehrt kann anhaltender Schmerz emotionale Zustände wie Traurigkeit oder Rückzug auslösen. Wenn wir lernen, die Signale aus Bauch, Herz und Kopf besser zu verstehen, entsteht die Möglichkeit, diesen Kreislauf bewusst zu beeinflussen.

Wege zu mehr Selbstregulation: Vier bewährte Strategien

1. Bewegung als Medikament
Jede Form von regelmäßiger Bewegung fördert die Ausschüttung von antientzündlichen Stoffen wie Interleukin-10 und reguliert das vegetative Nervensystem. Selbst kleine Schritte helfen: Treppe statt Lift, Spaziergang statt Bildschirm.

2. Positive Emotionen kultivieren
Gefühle wie Liebe, Dankbarkeit oder Ehrfurcht setzen neurochemische Botenstoffe frei (z. B. Oxytocin), die schmerzhemmend wirken und das Nervensystem beruhigen. Führe ein Dankbarkeitstagebuch oder plane regelmäßig Zeit für inspirierende Begegnungen ein.

3. Soziale Sicherheit
Menschen sind soziale Wesen. Zeit mit vertrauten, wohlwollenden Menschen aktiviert das Social Engagement System (Stephen Porges, Polyvagal-Theorie), schütten Wohlfühl Hormone wie Oxytocin aus und reguliert Angst und Anspannung auf neurophysiologischer Ebene.

4. Guter Schlaf = tiefe Regeneration
Im Tiefschlaf reinigt das glymphatische System dein Gehirn. Schlafmangel fördert Überempfindlichkeit und emotionale Labilität. Schlafe 7–9 Stunden in einem dunklen, ruhigen Raum und verzichte abends auf zu viel Bildschirmzeit.

Fazit: Sensibilität als Ressource
 

Unsere Empfindsamkeit ist keine Schwäche, sondern eine Ressource. Sie zeigt, dass unser Nervensystem lebendig auf die Welt reagiert. Es nimmt nicht nur Bedrohung oder Schmerz wahr, sondern auch die Signale von Liebe, Verbindung, tiefer Ruhe und regelmäßiger Bewegung. Diese positiven Impulse eröffnen uns neue Wege aus chronischem Schmerz, Angst und Entzündung – hin zu mehr Gesundheit, innerer Ruhe und einem neuen, sanfteren Umgang mit Schmerz.

Je besser wir lernen, mit dieser Sensitivität umzugehen, desto eher entdecken wir Zugänge zu mehr Verbundenheit, Vitalität und Gelassenheit. Denn das Nervensystem ist kein starrer Reiz-Reaktions-Apparat, sondern ein Resonanzraum, der auf die Qualität unserer inneren und äußeren Welt antwortet.

Wenn du lernen möchtest, wie du dein Nervensystem mit einfachen Mitteln beruhigen kannst, begleite ich dich gerne – in meiner Praxis oder in einem meiner Seminare.

Speziellen Dank an Steve Haines welcher immer wieder eindrücklich zeigt, wie sich dieses neue Verständnis des Nervensystems in die Craniosacralarbeit integrieren lässt. 

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© 2025 Arthur Roscha

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